Aufbau und Struktur von eQuests


e-Quests ähneln in ihrem Aufbau zunächst sehr stark den bekannten WebQuests, erfahren aber duch die Möglichkeiten zur e-Kommunkation und e-Kooperation eine grundsätzliche Erweiterung.

1. Einführung
Über eine kurz Einführung finden sich die Lerneninnen und Lerner in eine Thematik / Situation ein, die für sie Bedeutung und Sinnhaftigkeit besitzt. Sie sind es idealerweise selbst, die sich mit dem thematischen Schwerpunkt des e-Quests auseinandersezten wollen.

2. Aufgabenstellung
Die Aufgabenstellung dient bei einem equest wie bei einem WebQuest nicht dem Aufbau / der Abfrage von trägem Wissen.  Es werden keine kleinschrittigen Fragen vorformuliert, sondern ein  Problem, das den Lernerinnen und  Lernern durchaus unterschiedliche Sichtweisen und Lösungsmöglichkeiten offen lässt. Je nach Komplexität des Problems ist zu überlegen, wie weit eine Vorstrukturierung mit Hilfe von Fragen  erfolgen sollte. Wichtig ist hier, dass die Lernerinnen und Lerner von Beginn an die Möglichkeit haben, sich untereinander virtuell über das Herangehen an das Problem auszutauschen und ggf. Hilfe vom sogenannten E-Moderator erwarten können.

3. Prozessbeschreibung
Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von EQuests eher online miteinander lernen und arbeiten und die dafür notwendige Erfahrung vielen noch fehlt, ist es empfehlenswert hier zu formulieren, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit (Tools) zur Verfügung stehen. Es können konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden, z.B. über die minimale oder maximale Gruppengröße, die grundsätzliche Vorgehensweise usw. Auch (Abgabe-) Termine oder Meilensteine können hier formuliert werden. Je nach Erfahrenheit mit virtueller Kommunikation und Kooperation können die Freiheitsgrade für die einzelne Gruppen variiert werden. Virtuell Unerfahrene brauchen zunächst (mehr) Anleitung als Lerneninnen und Lerner, die bereits über entsprechende Erfahrungen im e-kommunikativen und e-kooperativen Bereich verfügen.

4. Materialien
Im Internet finden sich zu vielen Themen hervoragende Materialien, auf die im EQuest verlinkt werden kann. Daneben kann auch beispielsweise auf Bücher verwiesen werden, die allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der vorgegebenen Materialien sollte es möglich sein, die Problemstellung grundsätzlich zu bearbeiten. Allerdings ist es empfehlenswert, Freiräume für eigene Recherchen / Materialien zu eröffnen, um so eine multiple Sichtweise auf das Problem und eine gruppenindividuelle Lösung zu ermöglichen.

5. Tools zur e-Kommunikation und e-Kooperation
Der entscheidende Unterschied von EQuests zu WebQuests ist die Einbeziehung einer sogenannten Groupware in den virtuellen Lernprozess. Während Einführung, Aufgabenstellung , Prozessbeschreibung und Materialien über das Internet öffentlich sein sollten, damit das EQuest auch von anderen genutzt werden kann, sollte die Kommunikation und Kooperation der Lernenden in einem geschlossenen Bereich statfinden.

Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer virtuell kommunizieren und zusammenarbeiten können, werden folgende Tools zur Verfügung gestellt:
  • Diskussionsforum zum asynchronen Austausch
  • Chat zum sychronen Austausch
  • evtl. Mailsystem innerhalb der Groupware
  • Dateiablage, um Dateien auszutauschen und daran gemeinsam asynchron zu arbeiten.
Empfehlenswert sind hier z.B. teamspace, lo-net oder BSCW. Sowohl BSCW als auch lo-net sind für Schulen kostenlos nutzbar. Allerdings ist es für einen erfolgreichen Lernprozess nicht ausreichend, diese Tools technisch zur Verfügung zu stellen. Eine erfahrene E-Moderatorin bzw. ein erfahrener E-Moderator ist zur Unterstützung der Gruppen dringend erforderlich, da sich sonst sehr schnell bei den Lernenden Überforderung einstellt, die zum Abruch des Lernprozesses führen kann. Auch werden die Möglichkeiten zur E-Kommunikation und E-Kooperation von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erst im Verlaufe des EQuests erkannt und optimiert. Auch hierfür ist die Unterstützung durch E-Moderation notwendig.

6. Präsentation und Feedback
Die Ergebnisse des Lernprozesses werden von der Gruppe, den Gruppen virtuell präsentiert. Aufgabe der E-Moderatorin bzw. des E-Modeators ist es, der Gruppe und ggf. den einzelnen Gruppenmitgliedern ein qualifiziertes Feeback über ihr Arbeitsergebnis und den Lernprozess zu geben. Wichtig ist auch das gegenseitige Feeback der Gruppen untereinander.

7. Reflexion
Den Abschluss eines EQuests bildet die Refelxion der Gruppe und der einzelnen Gruppenmitglieder über den Lernprozess.


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(c) Sonja Gerber 2004